BUND Kreisverband Wetterau

BUND befragt Bürgermeisterkandidaten in Altenstadt

Schild Bürgermeisterwahl Schild Bürgermeisterwahl  (Grafik: Eckhard Neitzel)

Der Ortsverband Altenstadt des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat – unterstützt durch den NABU Altenstadt – elf Fragen an die demokratschen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl am 9.Juni 2024 in Altenstadt gestellt. Nun liegen die Antworten vor. Der BUND betont, dass er als umweltpolitsche Organisaton die ganze Bandbreite unserer Zukunfsfragen gestellt habe, vom Klimaschutz über die Energieversorgung bis zum Naturschutz und dem Trinkwasser. Den Kandidaten Alexander Diller, Dominic Imhof und Sven Müller-Winter dankten Dr. Werner Neumann und Kurt Jungkind vom Vorstand der BUND Ortsgruppe für die meist klaren und konkreten Antworten. „Denn nach der Wahl werden wir den künfigen Bürgermeister beim Wort nehmen“, stellte Neumann fest. Nun stellen die ausführlichen Antworten, die der BUND im Internet veröfentlicht, eine gute Grundlage für die Wählerinnen und Wähler dar, sich am 9.Juni 2024 oder per Briefwahl aus umweltpolitscher Sicht zu entscheiden.

Während sich die drei Kandidaten weitgehend einig sind bei der Wertschätzung und Förderung der Natur- und Umweltschutzgruppen, dem Naturschutz allgemein und der Sicherung und des Ausbaus der Streuobstwiesen, gibt es auch klare Unterschiede. Dies betrift besonders die weiterhin geplante Umgehungsstraße, die für BUND und NABU einen immensen Schaden für das Altenstädter Auengebiet bedeuten würde, verbunden mit größeren Hochwassergefahren und die nach Aufassung der Naturschutzverbände verhindert werden sollte. Während Sven Müller-Winter die Planung weiter vorantreiben und die Umweltprüfungen abwarten will, bringt Dominic Imhof einen Vorschlag für eine „halbe“ Ortsumgehung als Alternatve ein. Alexander Diller hingegen schlägt einen Tunnel unter Altenstadt vor und eine Brücke über Enzheim.

Den Ausbau von Photovoltaik und Windenergie sehen die drei Kandidaten positv mit Unterschieden im Detail. Alle präferieren PV-Anlagen auf Dächern und versiegelten Flächen. Imhof betont, dass die erforderliche erneuerbare Energie in Altenstadt zu gewinnen sei. Müller-Winter sieht große PV-Flächen auf Gewerbegebäuden.

Unisono befürworten sie den Ersatz der drei alten Windenergieanlagen auf der Stammheimer Höhe und dass eine Abstmmung von Energieprojekten mit dem Naturschutz und den Landwirten erfolgen solle, verbunden mit der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Ähnlich auch beim Thema Wasser. Dass der Wasserverbrauch deutlich reduziert werden müsse, verbunden mit mehr Regenwassernutzung, sehen alle drei ähnlich.

Bei der Frage nach einem „Lieblingsprojekt“ (wenn man Bürgermeister würde) will sich Alexander Diller die Verhinderung und Umwandlung der Schottergärten in Blühfächen vornehmen, die auch mit Photovoltaik bestückt werden können. Dominic Imhof möchte einen Generationengarten schaffen, bei dem das Thema Naturschutzbildung eingeht. Sven Müller-Winter möchte die Altenstadt Energie GmbH gründen und Umweltstationen an Schulen und KITAs einrichten.

Man müsse sich die Antworten schon genau ansehen, meint Kurt Jungkind, denn eine Auswahl fällt aus Sicht des BUND Altenstadt nicht leicht, da diese drei Kandidaten erkannt hätten, dass in Sachen Klimaschutz, Energiewende, Naturschutz, Umweltbildung vieles in Altenstadt vorangebracht werden muss. Der BUND ruft daher auf, am 9.Juni 2024 zur Wahl zu gehen und sich zur gleichzeitgen Europawahl auch die Internetseite www.natuerlichwaehlen.eu anzusehen.

Der Fragebogen und die Antworten können hier heruntergeladen werden.


Pfingstkonzert von BUND und NABU Altenstadt zugunsten des Frauen-Notrufs Wetterau

Benefizkonzert-BUND + NABU-Altenstadt Benefizkonzert-BUND + NABU-Altenstadt  (Grafik: BUND OV Altenstadt)

Die Altenstädter Umwelt- und Naturschutzverbände BUND und NABU laden wieder ein zum traditionellen Benefizkonzert an Pfingsten. Es findet in diesem Jahr am Sonntag, 19. Mai 2024 um 17:00 Uhr in der kath. St. Andreas-Kirche, Fritz-Kress-Str. 7 in Altenstadt statt.

Es ist durch die Vorbereitung der Musikerin Dorothee Warns-Ventulett gelungen, ein sehr vielfältiges Programm zusammenzustellen. Es wird ein musikalisch „farbenreiches“ Konzert mit Werken aus dem Barock sowie der spätromantischen und impressionistischen Epoche. Den Auftakt machen die beiden Harfenistinnen Qui Han und Mélie Leneutre, die sich bei sechs Musikstücken an der Harfe abwechseln. Beide haben schon zahlreiche Preise erhalten und mit großen Philharmonien gespielt. Nach einer Pause folgt ein Trio des Komponisten Josef Rheinberger für Violine (Jefimija Brajovic), Violoncello (Corinna Schmitz) und Orgel (Irmgard Heiden).

Der Eintritt ist frei. Spenden sind herzlich willkommen. Dr. Werner Neumann, der für den BUND Altenstadt das Konzert organisiert, wies daraufhin, dass nachdem in den letzten Jahren Spenden für Opfer von Katastrophen gesammelt wurden, in diesem Jahr wieder die Unterstützung einer Organisation in der Wetterau im Zentrum steht.

Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. hat eine Beratungsstelle in Nidda und hilft Frauen, Mädchen und Trans-Personen ab 16 Jahren, wenn diese Gewalt in der Familie oder von außen erfahren haben. Das Problem und der Hilfebedarf sind groß, denn im Durchschnitt erlebt bundesweit etwa alle zwei Stunde eine Frau sexualisierte Gewalt durch ihren (Ex-) Partner, bundesweit gibt es jährlich über 126.000 weibliche Opfer häuslicher Gewalt. Der Frauen-Notruf Wetterau hilft nicht nur in Notfällen, sondern bietet auch ein breites Spektrum von Präventionsangeboten an.


Großer Erfolg beim Benefizkonzert zugunsten von PaMuKi in Altenstadt

Sicherlich haben die exzellenten Darbietungen des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters dazu beigetragen, dass eine Spendensumme von 845 € nunmehr an das Familienzentrum PaMuKi e.V. in Altenstadt überreicht werden konnte.

Das traditionelle Pfingstkonzert, gemeinsam mit der ev. St. Nikolai-Gemeinde veranstaltet von den beiden Altenstädter Umwelt- und Naturschutzverbänden BUND und NABU, bot ein abwechslungsreiches Programm. Zum Auftakt wurde das Bläserquintett F-Dur von Georges Onslow, dem „französischen Beethoven“ aufgeführt, mit einer Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn. Kernstück des Konzertes mit sieben Sätzen war die Serenade D-Dur von Ludwig van Beethoven. Obwohl nur mit drei Streichinstrumenten (Violine, Viola, Violoncello) besetzt, bot das Stück Klangfülle und Einfallsreichtum. Man hört Märsche, Aufzüge, Tänze und ein Abendliedchen. Zum Abschluss spielten alle Mitglieder des Orchesters ein Nonett von Louise Farrenc, der bedeutendsten Komponistin des 19. Jahrhunderts. Manch ein Satz vermittelte den Eindruck, als ob schon im Jahr 1849 die Musik für Filme heutiger Zeit geschrieben wurde.

Besonders erfreut zeigte sich Eugenia Pellegrini vom Familienzentrum PaMuKi über die große Spendenbereitschaft. Der Verein, der speziell Familien mit Babys und Kleinkindern unterstützt, wird die Spenden für die offenen Angebote von PaMuKi verwenden – Elternfrühstück, Elternsprechstunde, Kurzzeitbetreuung und gemeinsame Spielplatzbesuche. Für die „Elternbegleitung PLUS“ wurde PaMuKi als eine von 100 Einrichtungen bundesweit als Modellstandort des Bundesfamilienministeriums ausgewählt. Das Angebot von PaMuKi kann von allen Altenstädter Familien genutzt werden, besonders auch von denen mit geringem Einkommen und von Flüchtlingen mit kleinen Kindern. Gerade da es immer schwerer wird, Termine bei Hebammen zu finden, wird die Begleitung durch PaMuKi immer wichtiger.

 

 

Eugenia Pellegrini, Swetlana Schwabenland, Barbara Unger von PaMuKi, Karl Ventulett (Fagott) und Dr. Werner Neumann (BUND) freuen sich über den Spendenerfolg des Benefizkonzerts  (Foto: BUND OV Altenstadt)

 


 

BUND OV Altenstadt protestiert gegen die Fällung eines 100 jährigen Baums

 (Foto: BUND OV Altenstadt)

Pressemeldung 28.12.2016

Am Mittwoch, 28.12.2016 erfolgte die Fällung einer großen Weide, die am Bahnhof Altenstadt, neben der großen Kastanie beim Bahnhofsgebäude ein markantes Zeichen gesetzt hatte. Mit meterlangen Zweigen, die wie Haar herunterhingen stellte der Baum ein Wahrzeichen Altenstadts dar. Vor einigen Jahren hatte sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegenüber dem früheren Grundstückseigentümer, der Bundesvermögensverwaltung, erfolgreich für den Erhalt der Weide eingesetzt.

Nun war der Baum dem Investor Schaible, der dort neue Wohnhäuser baut, im Wege. Wie man hört, war eigentlich mit der Gemeinde Altenstadt vereinbart, dass der Baum stehen bleiben soll, zumal auch nach dem Fällen kein Zweifel an der Standfestigkeit des Baums festzustellen war. Aber über die Feiertage hinweg ging nun alles ganz schnell. Ein Biologe hatte ein Gutachten erstellt und angeblich keine schützenswerten Vögel oder Käfer gefunden und schon ging der Auftrag zum Baumfällen hinaus. Nachfrage des Ortsverbandes des BUND bei der Fachfirma ergab, dass es durchaus auch möglich gewesen wäre, den Baum nicht zu fällen, sondern nur teilweise einzukürzen: Dies wären sogar für die künftigen Bewohner der Häuser besser gewesen, denn nun gibt es keinen Schatten mehr auf der Südseite.

Für den Vorsitzenden des BUND Ortsverbandes Dr. Werner Neumann, der sich sofort ein Bild vom dem Desaster machte, ist vor allem ärgerlich, dass sich wohl niemand Alternativen zur kompletten Fällung des über 100 Jahre alten Baumes gemacht hat. Neumann ist besonders erstaunt, dass die untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises zugestimmt hat, denn es gab immer wieder Vorschläge, diesen Baum als Naturdenkmal einzustufen. Dann wäre die Fällung sogar verboten worden. Das biologische Gutachten hat aber anscheinend nur geprüft, ob im Baum noch Tiere hausen, aber nicht, welche Alternativen zum Verbleib des bedeutsamen Baumes bestehen. In solch markanten Fällen wäre es nach Auffassung des BUND auch sinnvoll, den Naturschutzbeirat des Wetteraukreises zuvor einzubeziehen.

Enttäuscht ist der BUND zudem, weil es schon vor Jahren immer wieder scharfe Diskussionen über Baumfällungen in Altenstadt gegeben hatte. So bei der Fällung der Linde am Bahnhof Lindheim durch die Bahn, so bei der Schwarzpappel am Sportplatz, die weichen musste, weil der Radweg leicht durch die Wurzeln angehoben worden war.

Die Kastanie am Bahnhof konnte vor den Bautrupps der Deutschen Bahn AG gerade noch gerettet werden, die den Baum auf dem Privatgelände des Bahnhofsgebäudes illegal fällen wollten. Damals war durch den Bürgermeister zugesagt worden, dass bei der Gemeinde bekannten Baumfällungen auch die ehrenamtlichen Naturschutzverbände und Gruppen in Altenstadt informiert würden. Hier nun ist klar, dass dies nicht erfolgte, weil man wohl den Protest vorhersehen konnte.

Der BUND Ortsverband wird nun bei der Gemeinde Altenstadt und beim Wetteraukreis die genaueren Unterlagen und Gutachten zur genauen eigenen Prüfung einfordern. Neumann: „man kann offensichtlich den Naturschutz nicht den Verwaltungen alleine überlassen“. Der BUND fordert zudem, wie es seit Jahren durch das Hessische Naturschutzrecht möglich ist, endlich eine flächendeckende Baumschutzsatzung für Altenstadt, die gerade auch Bäume auf Privatgrundstücken umfasst. So heißt es in der Baumschutzsatzung in Frankfurt, dass die Qualität eines Ortes durch ihren Grünanteil definiert wird, zum Wohlbefinden der Bürger/innen, zur ästhetischen Qualität, zum Stadtklima und als Lebensraum für Tiere. All dies sollte nun endlich auch in Altenstadt durch eine Baumschutzsatzung gesichert werden.

Der BUND hofft hierzu auf die Unterstützung der Fraktionen in der Gemeindevertretung, denn Altenstadt hat sich als Mitglied im Klimabündnis zum Klimaschutz verpflichtet. Die Baumfällung widerspricht dem aber grundlegend. Der BUND wird sich daher auch dafür einsetzen, dass durch den Investor eine entsprechende Zahl von Bäumen als Ausgleich gepflanzt wird, die dem Vermögen zur Luftreinigung und CO2-Bindung der gefällten Weide entspricht.

Für den Vorstand des BUND OV Altenstadt, Dr. Werner Neumann

>>> Pressemitteilung zum Download

 (Foto: BUND OV Altenstadt)

danach

Weg damit!!


 

Ortsumgehung geht zu Lasten von Mensch und Natur – bessere Alternativen liegen vor

BUND OV Altenstadt legt umfassende Stellungnahme gegen die Ortsumgehung Altenstadt ein

Pressemeldung, 28.4.2016

Der BUND OV Altenstadt hat durch seinen Vorsitzenden, Dr. Werner Neumann, eine 26-seitige Stellungnahme zur Ortsumgehung (OU) Altenstadt im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bundesverkehrswegeplan vorgelegt.

>>> BUND Stellungnahme gegen die Ortsumgehung Altenstadt     (pdf; ≈ 720 KB)

Das Urteil des BUND fällt vernichtend aus: Nur an wenigen Stunden am Tag besteht eine hohe Verkehrsbelastung, die mit anderen Mitteln besser entlastet werden kann. Die Ortsumgehung weist eine hohe Belastung und Gefährdung des Naturschutzes auf. Die Ortsdurchfahrt wird nur mäßig vom Lärm entlastet, andere Ortsteile werden hingegen deutlich stärker belastet (Oberau).

Das Bundesverkehrsministerium von Herrn Dobrindt hat die Verschärfung der Hochwassergefahr südlich von Altenstadt nicht beachtet. Wesentliche Alternativen wie der von der Gemeinde Altenstadt unterstützte zweispurige Ausbau der Niddertalbahn sowie die Alternative einer Autobahnauffahrt an die A 45 in Höhe der Waldsiedlung, wurden nicht berücksichtigt. Der Zeitvorteil auf einer Umgehung läge unter einer Minute, so dass der Nutzen-Kosten-Faktor von 2,2 auf 1,1 und mit Kostensteigerungen für breitere Brücken über die Bahn auf 0,77 sinken würde, sprich es wäre kein Gesamtnutzen mehr vorhanden.

Angebliche Vorteile der Ortsumgehung gehen auf Kosten von Fußgängern und Radfahrern, Landwirten und Touristen, die von Oberau nach Altenstadt wollen. Für diese wird es keine sichere Querung der Ortsumgehung und nach Wunsch der Gemeinde Altenstadt auch keine Brücken geben. Ein angeblicher städtebaulicher Vorteil ist nicht gegeben, weil durch Schließung von Gewerbebetrieben und Handel eine Verödung der Ortsdurchfahrt eintreten wird und zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen.

Die Gemeinde Altenstadt hatte beschlossen, zusammen mit der Planung der OU ein Konzept für die Vogelsbergstrasse gemeinsam mit den Gewerbetreibenden zu entwickeln. Dies wurde nicht umgesetzt.

Im Fazit kommt Dr. Werner Neumann vom BUND zum Urteil, dass der Nutzen der Ortsumgehung auch nach Auffassung des Verkehrsministeriums gering ist, die Umweltauswirkungen hingegen sehr hoch und der Schaden für das Gewerbe absehbar ist. Der BUND hat daher den Bundesverkehrsminister aufgefordert, die Ortsumgehung Altenstadt aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen.

Dr. Werner Neumann, Tel.: 0172 - 6673815  E-Mail: werner.neumann@bund.net